Erziehungstradition
in Deutschland
und unsere Beziehungen

Anke Sauer-Fresen

Von Generation
zu Generation


                    "Erziehung- Tradition - Deutschland"
Dieser Text beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit diesen drei Begriffen und wie sie zusammenhängen.
Du fragst dich vielleicht: Gibt es denn DIE EINE Erziehungstradtion in Deutschland? Nun, sicher läuft Erziehung und Weitergabe von Traditionen und Prägungen nicht identisch immer gleich ab, denn jede Familie und jedes Kind ist anders. Dennoch haben sich mir einige Besonderheiten in Deutschland erschlossen. Und einige Prägungen ziehen sich als Muster durch. Diese wurden für mich sichtbar, als ich im Ausland gelebt habe und mit Abstand und dem Blick von außen einen Vergleich anstellen konnte. Daher bin ich der Sache mal etwas nachgegangen.

Page break - invisible when published



Über meine Arbeit zu Achtsamkeit und Spiritualität, über die Verbindung zum "inneren Kind"  und meine spirituelle, neurobiologische Sichtweise bin ich im Laufe der Zeit dazu gekommen, mich zu fragen:

Wie war es bei mir? Habe ich mich denn "spüren können"?

Was bedeutet das eigentlich? Und was hat eigentlich das "Spüren" oder eine gute innere Verbindung mit Liebe zu tun? Was bedeutet diese "Verbindung zu sich selbst"?
Und warum wird diese durch eine (oft immer noch) unbarmherzige Erziehung so stark beeinträchtigt?
Warum wissen wir darüber so wenig?
Ein Tabu in den Familien?

Eine spannende Reise begann .....


Denk mal zurück.....
Durftest du dich als Kind auch kaum gegen Angriffe und vielleicht sogar Übergriffe der Erwachsenen wehren? Galt es als gutes Benehmen, alles wegzustecken und nicht zu bemerken, wenn es einem richtig schlecht ging? Wurden deine Bedürfnisse ignoriert oder dachtest du sogar bis vor kurzem, Bedürfnissee wären etwas für weichgespülte Looser?

Dann bist du nicht alleine - fast scheint es ein weitverbreitetes Muster zu sein. Kann es vielleicht sein, dass diese Prägung sogar für einen Großteil unserer inneren Schmerzen und teils unser Unglück verantwortlich ist?


2019 habe ich eine Rednerausbildung gemacht und über das Thema meiner Rede bin ich sehr viel weiter gekommen: 

Guter Kontakt zu sich selbst, was ist das?
Und was bedeutet es, wenn wir ihn nicht spüren können?

Für viele von uns will dies auch heute immer noch erst einmal erforscht werden. Denn Unwohlsein oder einfach "keine Lust" oder gar "faul" passt meist so gar nicht in unsere Gesellschaft. Die Folgen sehen wir um uns herum - abgebrochene Beziehungen, Traurigkeit, Depression, Burnout.
Und dann irgendwann die Erkenntnis:
So wie ich mit anderen umgehe, gehe ich auch mit mir um. Und umgekehrt.

Und da ein hermetisches Gesetz besagt:
"Wie im Innen so im Außen"
können wir unser "Außen" verändern durch Arbeit im "Innen".

Genial!!

Es gilt also, bewusster mit uns umzugehen. Damit wir auch mit anderen bewusster umgehen können. Für mehr Menschlichkeit. Also um die Bedürfnisse besser wahrnehmen zu können - unsere eigenen und die der anderen.

Das Ziel ist natürlich nicht, dem inneren Schweinehund immer nachzugeben und nichts mehr bewirken zu wollen. Aber der innere Schweinehund kann uns den Weg weisen und uns reflektieren lassen. Die Motivation zum Tun kommt von innen, wenn wir Sinn verspüren. Das ist nicht mit Faulheit gleichzusetzen. Vielmehr hält gerade der Wert "Leistung" uns oft genau davon ab, das "Richtige" zu tun. Nach unseren Werten zu leben.
Zum Wohl unserer Beziehungen,
zum Wohl der Gemeinschaft und der Erde.


Wenn wir uns unserer Prägungen mehr bewusst sind,  können wir uns selbst besser verstehen. Damit werden wir ruhiger und haben automatisch mehr Raum, um auch andere besser zu verstehen. Weniger Schuldzuweisung, mehr Verantwortung für das eigene Tun. Ich möchte dazu anregen, sich mit dem Thema zu beschäftigen und einen eigenen Weg zu gehen. Auch meine Buchempfehlungen können oft einen Weg dahin weisen, wie ich durch viele Rückmeldungen erfahren durfte.

Besonders wichtig für mich sind hier:
Sabine Bode, Kriegsenkel
Stefanie Stahl, Das Kind in dir muss Heimat finden
Nicole Lepera, How to do the Work
Julia Cameron, Der Weg des Künstlers


Page break - invisible when published


Zurück zu Erziehung und Tradition:
Ein Blick auf unsere Erziehungstradition enthüllt einen Erziehungsratgeber von 1934, der auch nach dem 2. Weltkrieg noch Millionenauflage erreichte.




Für viele Zuhörerinnen bei meiner Rede war das Wissen um dieses Buch wie ein Puzzleteil, das ihnen für die Antwort gefehlt hatte, warum sie sich oft von ihren Eltern nicht wirklich geliebt fühlten.

Ich habe in Workshops und Coachings gestandene Männer jenseits der 50 erlebt, die unter Tränen erzählt haben, wie sehr sie ihr Leben lang vermisst haben, dass sie keine Liebe seitens ihrer Mutter verspüren konnten.

Das Urvertrauen in Beziehungen ist hier grundsätzlich erschüttert.

Es gilt zu verstehen, dass wir nicht nur als Kind darunter leiden, sonder auch in den eigenen Beziehungen oft distanziert bleiben, um uns vor schmerzhaften Gefühlen (Verlustangst, zu viel Nähe) zu schützen.

Ich forsche nach den Ursachen und Wirkungen einer harten Erziehung, die sich immer noch von Generation zu Generation fortsetzt. In manchen Familien schwächen sich die Folgen langsam ab, andere leiden noch stark darunter.

Das Problem: Wir wissen oft nicht, was dahinter steckt. HInter diesem dumpfen Gefühl von Schuld und Überforderung.
Und allzu oft geben wir unseren Eltern Schuld.
Schuld, die sie eigentlich auch nur weitergeben können an ihre Eltern. Denn fehlende Liebe und Warmherzigkeit im Umgang mit Säuglingen und Kindern hat weitreichende Folgen.

Was können wir tun, wenn wir uns hier betroffen fühlen?

In meiner Rede anläßlich des Feminess Speaker Days erzähle ich dir für 10 Minuten einen Teil meiner eigenen Geschichte. Und wie ich für mich einen Weg entwickeln konnte, das Problem ins Bewusstsein zu holen. Das war die Voraussetzung für Verständnis und irgendwann auch Vergebung meinerseits. Geschehenes wird damit nicht ungetan.

Es geht auch nur um die jeweils eigene Heilung. Und nur darum kann es gehen, denn jeder ist nur für sich selbst verantwortlich. Oft lenkt der schmerzhafte vorwurfsvolle Blick in die Vergangenheit aber gerade davon ab.

Ich möchte ein wenig Licht in die Erziehungstradition bringen, die sich übrigens nicht nur im Deutschland des Nationalsozialismus so abgespielt hat. Wer möchte, kann hier einmal in Richtung England, Frankreich und USA selbst recherchieren.

Für viele von uns ist klar: Wir möchten dazu beitragen, Heilung in die Familiengeschichte zu bringen und vor allem dies nicht an unsere eigenen Kinder weiter geben.
Auch für unsere Liebesbeziehungen kann der Blick auf unsere eigene Erziehung ein wichtiges Puzzleteil sein – so die spontanen Rückmeldungen aus den Reihen der ca 100 Zuhörerinnen beim Feminess Inspiration Day am 29.2.2020.

Vielen Dank für deine Zeit für dieses wichtige Thema.

Gute Verbindung zu sich selbst -
ein Schlüssel
für glückliche Beziehungen

Wer hat sich nicht schon Gedanken um seine eigene Erziehung und Prägung im Elternhaus gemacht? Hat bei der Erziehung seiner Kinder schwere Momente erlebt und dabei sich selbst hinterfragt?

In diesem eBook veröffentliche ich meine Rede beim Feminess Speaker Day im Februar 2020, kurz vor dem ersten Corona-Lockdown. Lange Jahre habe auch ich mit meinen Eltern gehadert, die eigenen fünf Kinder haben mich an Grenzen gebracht. Es wurde Zeit für eine Aufarbeitung. Ein wichtiger Schlüssel dafür findet sich in der Rede in diesem eBook - meine Herzensangelegenheit. www.power-potential.de